Vogel-Entdecker-Tour am 14.5.2023

Bei schönsten Frühlingswetter machte sich eine Gruppe von zehn Vogelfreunden auf, um den ornithologischen Wanderweg am Tankumsee kennenzulernen. Sie folgten einer Einladung des Fremdenverkehrsvereins Tankumsee Samtgemeinde Isenbüttel e.V..

Unter der Leitung von Dirk Gildemann, Ornithologe und Fotograf, freuten sich die Teilnehmer darauf, die faszinierende Vogelwelt am Tankumsee zu erkunden. Vor Beginn der Wanderung erklärte der Gildemann anhand der Karte die einzelnen Stationen des Wanderwegs rund um den See.

Das erste Ziel war die Nistkasten-Siedlung am Eichenpfad. Hier hängen zehn unterschiedliche Nistkästen. Baumschilder erklären dem Besucher, welcher Vogel in welchem Nistkasten nistet. Durch einen QR-Code auf dem Schild kann auf die Webseite des NABU verlinkt werden, um weitere Informationen abzurufen.

Schon beim ersten Nistkasten herrschte reger Betrieb. Ein Blaumeisen-Pärchen war fleißig dabei, seinen Nachwuchs zu füttern. Blaumeisen? Stand auf dem Baumschild nicht „Kohlmeise“? Die Teilnehmer erfuhren, dass Vögel nicht unbedingt die Baumschilder lesen, um in dem Nistkasten zu brüten. Ob sie hier brüten oder nicht, richtet sich allein nach der Größe des Einfluglochs – Vorrang hat: “Fühle ich mir hier sicher oder nicht”. Darum kommt es schon mal vor, dass Blaumeisen in einem Nistkasten für Kohlmeisen brüten oder Sperlinge den Nistkasten für den Kleiber nutzen.

Auf der Wiese gegenüber sorgen zwei Buchfinkenmännchen für Aufmerksamkeit. Aufgeregt flattern sie herum, konzentriert in einen Revierkampf verstrickt. Eine Wacholderdrossel pickte nach Regenwürmern. Einige Spatzen sind auf der Suche nach Futter.

Weiter ging es bis zur Informationstafel für die Waldvögel. Hier erklärte Dirk Gildemann den Teilnehmern die Eigenheiten der unterschiedlichen Waldbewohner, von Rotkehlchen bis Gartenrotschwanz, es gibt viele Vögel, die sowohl im Garten als auch im Wald heimisch sind.

Ob die Fledermauskästen bewohnt sind, war nicht zu erkennen. Telse Kähler vom Fremdenverkehrsverein wies darauf hin, dass auf der Webseite vogelwanderweg.fremdenverkehrsverein-isenbüttel.de ein ganzer Artikel zum Thema Fledermäuse veröffentlicht wurde und man hier auch Bilder von der Kinderstube der Fledermäuse findet.

Doch der Tankumsee hat noch mehr zu bieten. Viele Wasservögel sind am See heimisch. Enten, Blesshühner, Wildgänse, Haubentaucher, um nur einige zu nennen. Leider waren an diesem Tag nicht sehr viele Wasservögel auf dem See zu entdecken. Dafür schmetterte eine Nachtigall ihr schönstes Lied und auch der Kuckuck war zu hören.

Gildemann wies daraufhin, dass Greifvögel oft als Raubvögel bezeichnet werden. Das sei aber nicht richtig. Greifvögel versuchen nur ihren Hunger zu stillen, wie jeder Vogel, und das täten sie auf ihre Art, das heißt, sie fressen Mäuse oder kleinere Vögel, weil das zu ihrem Speiseplan gehört.

Im Gebiet rund um den Tankumsee gibt es viele Greifvögel. Am häufigsten sieht man den Milan, auch Gabelweihe genannt. Aber auch Habicht und Bussard sind hier zu finden. Der Fischadler sucht gern im Herbst im Tankumsee nach Fischen. Im Gebiet Wolfsburg ist inzwischen auch der Seeadler ansässig, mit seinen zwei Metern Spannweite der Flügel der größte Greifvogel.

Jedes Jahr besuchen viele Zugvögel das Naturschutzgebiet rund um den See, zum Beispiel Kraniche und Störche. Kuckuck, Mauersegler, Nachtigall, Hausrotschwanz und Trauerschnäpper sind ebenfalls Zugvögel und machen sich auf den Weg in den Süden.

Die letzte Informationstafel befindet sich in der Nähe der Seekarte. Hier geht es um das Thema Insekten. Die Anzahl der Singvögel ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Ein Grund dafür ist die abnehmende Zahl der Insekten, denn für viele Vögel sind Insekten das Hauptnahrungsmittel.

Jeder kann etwas für den Vogelschutz tun! Schon allein, wenn man dafür sorgt, dass es wieder mehr Insekten gibt, zum Beispiel durch das Aufstellen eines Insektenhotels oder das Anlegen eines Blühstreifens, hilft man mit, dass sich wieder mehr Singvögel ansiedeln können!

Nach gut zwei Stunden endete die Tour.

Die Teilnehmer hatten viel Spaß und freuen sich auf das nächste Mal Ende.

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